Krankenversicherung für Selbstständige: Was muss man wissen?

In Deutschland besteht die Pflicht, krankenversichert zu sein. Während das bei Arbeitnehmern meist im Hintergrund abläuft, kommen auf Selbstständige und Freiberufler einige Besonderheiten zu.

Welche Möglichkeiten man als Selbstständiger in puncto Krankenversicherung hat und worauf es zu achten gilt, zeigt dieser Artikel.

Welche Arten von Krankenversicherung gibt es für Selbstständige?

In Deutschland gibt es zwei Arten von Krankenversicherungen: die gesetzliche und die private. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist für alle verpflichtend, die weniger als eine bestimmte Einkommensgrenze verdienen, und wird daher automatisch von dem Gehalt abgezogen. Die private Krankenversicherung (PKV) hingegen ist freiwillig und in der Regel teurer. Als Selbstständiger kann man wählen, welche Art von Krankenversicherung man will (Quelle: krankenversicherung.net).

Übrigens können es sich die meisten nicht aussuchen, welche Krankenversicherung sie wählen. Die GKV ist der Standard. Nur Beamte, Selbstständige und Angestellte, die einen Lohn von mehr als 64.350 Euro bekommen, haben die Wahl.

Wer sich frisch selbstständig gemacht hat, wird mit einigen Änderungen rechnen müssen. Nun muss der Betrag, der für die Krankenversicherung anfällt, sozusagen aus eigener Tasche bezahlt werden. Deshalb sind viele auf der Suche nach einem möglichst günstigen Tarif.

Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung für Selbstständige

Häufig bekommen Selbstständige den Rat, eine private Krankenversicherung abzuschließen (siehe Verteilung nach Krankenkasse). Das liegt daran, dass private Krankenversicherung in der Regel bessere Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung bietet. Zum Beispiel kann man sich den Arzt selbst aussuchen und Zuzahlungen, die bei der GKV häufig anfallen, gehören der Vergangenheit an.

Es gibt eine Reihe von Vor- und Nachteilen der privaten Krankenversicherung. Ein großer Pluspunkt ist, dass man sich den Arzt oder das Krankenhaus selbst aussuchen kann und möglicherweise kürzere Wartezeiten für eine Behandlung in Kauf nehmen muss. Das bedeutet, dass man zu dem Arzt oder dem Krankenhaus gehen kann, bei dem man sich am wohlsten fühlt.

Private Krankenhäuser sind in den meisten Fällen auch besser ausgestattet als öffentliche Krankenhäuser und verfügen oft über modernere Einrichtungen.

Der Nachteil ist, dass eine private Krankenversicherung teuer sein kann und dass es schwieriger ist, für manche Behandlungen Versicherungsschutz zu bekommen. Einige Menschen befürchten auch, dass die private Krankenversicherung zu einem Zwei-Klassen-Gesundheitssystem führen könnte, in dem Menschen mit einer privaten Versicherung eine bessere Behandlung erfahren als Menschen, die „nur“ gesetzlich versichert sind. Ob eine private Krankenversicherung das Richtige für einen persönlich ist oder nicht, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Man sollte die Vor- und Nachteile abwägen, bevor man eine Wahl trifft.

Zu den angesprochenen Mehrkosten der PKV zählen unter anderem die Prämien. Diese können hoch sein und es kann passieren, dass man für einige Behandlungen extra bezahlen muss. Außerdem deckt die private Krankenversicherung nicht alle medizinischen Kosten ab. Dies ist stark abhängig von dem gewählten Tarif. So muss man zum Beispiel für eine Zahnbehandlung oder verschreibungspflichtige Medikamente selbst aufkommen.

Pro und Contra der gesetzlichen Krankenversicherung für Selbstständige

Jeder Selbstständige steht vor der Frage: Soll ich in die PKV wechseln oder reicht mir die gesetzliche Krankenversicherung aus? Tatsächlich bietet auch die gesetzliche Krankenversicherung einige Vor- und Nachteile.

Der Vorteil ist, dass die Mitgliedschaft für alle in Deutschland lebenden Menschen verpflichtend ist, sodass man immer versichert ist. Außerdem sind die Beiträge auf einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens begrenzt, sodass man sich keine Sorgen über zu hohe Beiträge machen muss.

Darüber hinaus ist ein Wechsel in die PKV jederzeit möglich. Wer sich von vornherein für eine private Krankenversicherung entscheidet, kann nicht mehr so schnell in die GKV zurückwechseln. Dies geht nur, wenn wieder ein Angestelltenverhältnis aufgenommen wird. Somit bietet die gesetzliche Krankenversicherung in diesem Punkt einen klaren Vorteil. Sie ist in dieser Hinsicht wesentlich flexibler als die PKV.

Der Nachteil ist jedoch, dass die Leistungen nicht immer die besten sind. Zudem müssen Versicherte eine Selbstbeteiligung zahlen. Wer arbeitslos wird, ist außerdem nicht mehr versichert. Insgesamt hängen die Vor- und Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung für Selbstständige von der individuellen Situation ab.

Fazit: Welche Krankenversicherung lohnt sich für Selbstständige?

Selbstständige haben die Qual der Wahl und stehen vor der Entscheidung: GKV oder PKV? Tatsächlich gibt es bei beiden Modellen einige Vor- und Nachteile. Somit sollte man die verschiedenen Angebote ganz genau abwägen und auch die Preise vergleichen. Für viele junge Unternehmer mag eine private Krankenversicherung die ideale Wahl sein, da der Beitrag von den Leistungen sowie von Alter und Gesundheitszustand und nicht vom Einkommen abhängt.